Gasaustritt im Gebäude, mehrere Personen im Gebäude
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eingesetzte Kräfte
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Fahrzeugaufgebot |
Einsatzbericht
Am 23.12.2022 gegen 14 Uhr wurden die Feuerwehren Weidenberg, Kirchenlaibach und Speichersdorf zusammen mit einer Vielzahl an Einsatzkräften des Rettungsdienstes, zu einem Gasaustritt in einem bewohnten Gebäude alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Speichersdorfer Einsatzkräfte konnten zwei Bewohner das Gebäude selbst verlassen. Die beiden Atemschutztrupps des HLF 20 gingen sofort unter Atemschutz zur Personenrettung in das Gebäude vor. Direkt im Treppenhaus lösten die CO-Warner und die Gasmessgeräte der beiden Trupps aus. Gemessen wurde eine hohe Konzentration Kohlenstoffmonoxid. So dass eine schnelle Rettung der Personen aus dem Gebäude notwendig war.
Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie toxisches Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr.
In kurzer Zeit konnten durch die Atemschutztrupps fünf Personen, darunter mehrere Kinder, aus den Wohnungen gerettet werden. Zum Teil mussten hierfür mehrere Türen aufgebrochen werden. Alle Personen zeigten Anzeichen einer CO-Vergiftung und konnten zum Teil das Gebäude nicht mehr selbst verlassen. Zur Unterstützung der beiden eingesetzten Trupps gingen weitere drei Trupps aus dem TLF 16/25 in das Gebäude vor. Die schnelle Lokalisierung der Personen ist vor allem einer Zeugin zu verdanken, die ungefähre Angaben zu deren Aufenthalt machen konnte. Da im Gebäude insgesamt 17 Personen in einer großen Anzahl von Zimmern gemeldet waren, musste dennoch zuerst von einer Vielzahl von Vermissten ausgegangen werden. So gingen zusätzlich Trupps der Feuerwehr Weidenberg zur Durchsuchung des Gebäudes vor, um Raum für Raum zusammen mit den Speichersdorfer Atemschutztrupps zu durchsuchen. Zum Glück wurde keine weitere Person gefunden.
Zeitgleich wurden mit mehreren Lüftern begonnen die Gaskonzentration im Gebäude zu senken und nach der Ursache des Gasaustritts gesucht. Im weiteren Verlauf des Einsatzes mussten weitere Erkundungen, Messungen und Belüftungsmaßnahmen in dem weitläufigen Gebäude unter Atemschutz durchgeführt werden. Hierfür wurden weitere Atemschutzgeräteträger nach Bereichsfolge nachalarmiert. So dass die Feuerwehren Tressau und Kirchenpingarten zur Unterstützung an die Einsatzstelle kamen. Durch Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Weidenberg, Tressau und Kirchenpingarten wurde das Gebäude Stock für Stock, Zimmer für Zimmer belüftet und die Rest CO-Konzentration gemessen.
Die Feuerwehr Kirchenlaibach übernahm mit ihrem MZF die Unterstützung für den Einsatzleiter und Unterstützte mit Personal die Atemschutz- und Abschnittsleitung im MZF der Feuerwehr Speichersdorf. Da es während des Einsatzes immer wieder stark regnete, wurde für die Atemschutzgeräteträger zum Aufenthalt und Entkleiden ein Schnelleinsatzzelt mit Heizung aus dem AB-Umwelt aufgebaut. Eine Nachbarin der Einsatzstelle stellte ihre Garage zur Versorgung der eingesetzten Kräfte mit Kaffee, Tee und Wurstsemmeln der in der Nachbarschaft liegenden Metzgerei Lehner zur Verfügung.
Des Weiteren wurde die Polizei bei den Ermittlungen mit technischen Mitteln unterstützt. Nach über sieben Stunden, gegen 21:30 Uhr konnte der Einsatz einen Tag vor Heilig Abend nach den Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus beendet werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Ursache des Gasaustrittes aufgenommen.
Gegen Mitte des laufenden Einsatzes wurde die Feuerwehr Speichersdorf zu einem parallel Einsatz in den Speichersdorf Ortsteil Plössen alarmiert. Diese Einsatzstelle fuhr der GW-L2 an, der zu diesem Zeitpunkt aufschiebbare Versorgungsfahrten für den ABC-Einsatz unternahm. Hier musste eine Tür geöffnet werden, leider konnte die Person nur noch tot vorgefunden werden.